Seit Januar touren Kettcar nach fünfjähriger Pause mit ihrem neuen Album „Ich vs. Wir“ durch Deutschland. Am 2. Februar kamen sie für einen unvergesslichen Abend zurück in den Schlachthof Wiesbaden.
Wiesbaden. Die einen stehen noch am Bierstand, die anderen drängen sich am Wellenbrecher. Als die Vorband auf die Bühne kommt, quetschen sich die Ersten in die vordersten Reihen, um Schulter an Schulter auf Kettcar zu warten. Von Anfang Zwanzig bis Ende Vierzig ist alles vertreten in der großen Halle des Schlachthofs in Wiesbaden. Kettcar zieht ein buntes Publikum an, das nicht so richtig in eine gemeinsame Schublade passen mag. Die jüngeren Konzertbesucher verbinden mit Kettcar eine Band, der man häufiger bei Festivals begegnet ist – irgendwas zwischen Pop und Punk, die auch mal „So eine Chance kommt nie wieder“ auf „Du gehst tränenreich in eine höhere Liga“ reimen. Mit Liedern wie „48 Stunden“ oder „Nacht“ betäubten Verliebte ihren ersten Liebeskummer und hörten den Texten von Markus Wiebusch zu, als wären sie alte Weisheiten. In der Hoffnung, die Welt ein bisschen besser zu verstehen.